Lehrende: Nils Richber; Prof. Dr. Knut Wenzel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Theologie und Sozialethik (Arbeitsbereich)
Anzeige im Stundenplan: 02-06-0307-se
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Lehrinhalte: Der Philosoph Walter Benjamin schrieb im Jahr 1940 über die Theologie, sie sei heute „klein und hässlich“ und dürfe sich nicht „blicken lassen“. Etwa 80 Jahre später hat sich daran wohl nichts grundsätzlich geändert: Mit ihrer offiziellen Deutungshoheit scheint es unwiderruflich vorbei zu sein, die Frage nach ihrem Wissenschaftsstatus versetzt sie in Erklärungsnot und selbst für die Bedürfnisse zeitgenössischer Religionspraxis scheint sie zunehmend sperrig und entbehrlich. Benjamin allerdings hielt die Theologie darum keineswegs für bedeutungslos oder irrelevant. Sie wirkt weiter, aber versteckt, inkognito, über Umwege und an Orten, an denen man sie nicht vermuten würde. Das Seminar will einige ihrer Verstecke aufstöbern: Wohin ist die Theologie – mit ihren Begriffen, Vorstellungen, Normen,… – migriert? Wird sie von der Säkularisierung einfach verschluckt, wird sie unkenntlich gemacht, oder verändert sie sich auf andere Art? Umgekehrt wird so die Frage aufgeworfen, welche Zugänge es heute – aus dem Außen einer säkularen Gegenwartskultur – zu einer theologischen Deutung der Wirklichkeit geben könnte, welchen Zusammenhang sie zu anders gearteten Wirklichkeitsdeutungen aufweist und wie sie von ihnen unterschieden werden kann. Dazu werden Analysen der sogenannten politischen Theologie vorgestellt, aber auch ein Querschnitt verschiedener Diskurse mit theologischem Bezug soll anvisiert werden. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zum Lesen und Diskutieren von Texten. Auch eigenen Lektürevorschlägen und Interessen der Teilnehmer/innen soll nach Möglichkeit Raum gegeben werden.
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