Lehrende: Dr. phil. Andreas Gelhard
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan: Menschenrechte
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Lehrinhalte: Gemessen an der Geschichte der Philosophie ist die Geschichte der Menschenrechte nicht lang: Sie beginnt mit den Naturrechtslehren des späten 17. Jahrhunderts und verbindet sich in der Folge vor allem mit den Daten der beiden Menschenrechtserklärungen von 1789 und 1945. Das Jahr 1789 markiert dabei einen Moment, in dem sich der Einfluss philosophischen Denkens auf politisches Handeln ungewöhnlich deutlich bemerkbar macht. Der revolutionäre Moment ermöglicht die Verwandlung philosophischer Ideen in politische Wirklichkeit. Das Jahr 1945 markiert dagegen einen historischen Moment, in dem man mit gutem Grund das Scheitern der Menschenrechtsidee hätte verkünden können. Statt dessen ist die Idee mit Nachdruck erneuert und völkerrechtlich verankert worden. Die philosophischen, politischen und moralischen Probleme des Konzepts sind dadurch nicht beseitigt, sondern eher noch verschärft worden. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir auf der Einhaltung der Menschenrechte insistieren, steht in scharfem Kontrast zu der Unsicherheit, mit der wir auf einfache Fragen wie "Was ist Würde?" antworten. Das Seminar wird einige Grundlinien des Problems nachzeichnen und mit einigen wichtigen Schriften zum Thema vertraut machen. Neben den Texten der verschiedenen Deklarationen werden vor allem philosophische Positionen des 18. und 20. Jahrhunderts an exemplarischen Texten besprochen. Die Bandbreite der behandelten Autoren reicht von Immanuel Kant und Moses Mendelssohn bis zu John Rawls und Emmanuel Levinas.
Literatur: Christoph Menke / Arnd Pollmann: Philosophie der Menschenrechte - zur Einführung, Hamburg: Junius Verlag 2007.
Erwartete Teilnehmerzahl: 30