Lehrende: Prof. Dr. phil. Alfred Nordmann
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan: Peirce
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Lehrinhalte: Charles Sanders Peirce (1839-1914) ist der Begründer des amerikanischen Pragmatismus und gilt als ein moderner Leibniz - wegen seiner fast unheimlichen Produktivität und philosophischen Kreativität, die sich in zahllosen nachgelassenen Papieren, aber wenigen systematischen Darstellungen niedergeschlagen hat. Seine berühmtesten Veröffentlichungen sind halb-populäre Aufsatzreihen, die auch die wesentliche Textgrundlage für dieses Seminar bilden. Sie tragen Titel wie "The Fixation of Belief", "How to Make our Ideas Clear", "The Architecture of Theories", aber auch "Evolutionary Love". Deutlicher als bei den anderen historisch bedeutenden Pragmatisten William James und John Dewey ist Peirces Rückbezug auf die Philosophie Kants und Schellings. Daraus begründet sich auch der enge systematische Zusammenhang von Erkenntnistheorie, Zeichentheorie, Naturphilosophie. Wir werden uns mit Peirces Kategorienlehre, seiner "pragmatischen Maxime", der Hervorhebung der Abduktion, seiner Auffassung von Zählen und Messen, seiner Sicht des Universums als eines sich entfaltenden Arguments befassen, weniger hingegen mit der Peirce'sche Semiotik, die ein eigenes Seminar erfordern würde.
Literatur: Alle wichtigen Schriften finden sich in der zweibändigen Ausgabe Nathan Houser und Christian Kloesel/The Peirce Edition Project (Hg.) The Essential Peirce: Selected Philosophical Writings (Indiana University Press), Bd 1: 1867-1893, Bd. 2: 1893-1913 Empehlenswert sind insbesondere die von Helmut Pape (mit-)betreuten deutschsprachige Ausgaben (Semiotische Schriften, Naturordnung und Zeichenprozeß u.a.) und die zweibändig von Karl-Otto Apel herausgegebenen Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus.
Voraussetzungen:
Weitere Informationen: Die Teilnehmer sollten bereit sein, auch mit englischsprachigen Texte und Diskussionsbeiträgen umzugehen.
Offizielle Kursbeschreibung: In diesem Lektüreseminar steht die Erarbeitung von Text- und Theorieverständnis im Vordergrund. Dies setzt kontinuierliche Teilnahme am Diskussionsverlauf voraus. Es wird keine Referate geben, aber Teilnehmer werden im Rahmen der zu erbringenden Studienleistung zu schriftlichen Kommentierungen einzelner Textstellen aufgefordert.