02-15-1017-se Von „Seelandschaft mit Pocahontas“ bis zur „Tina“ und zu den „Geschichten aus der Inselstraße“ – Arno Schmidt in Darmstadt.

Veranstaltungsdetails

Lehrende: apl. Prof. Dr. Ulrich Joost

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: FB02 / Sprach- und Literaturwissenschaft (Institut)

Anzeige im Stundenplan: 02-15-1017-se

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5

Literatur:
Die unbedingt zu lesenden Werke von Schmidt finden sich allesamt in der Bargfelder Ausgabe der Werke A.S.s (im Folgenden: BA abgekürzt):


  • Seelandschaft mit Pocohontas. In: BA, Werkgruppe I, Bd. 2, Zürich (Haffmanns) 1987, S. 391-437.
  • Tina oder über die Unsterblichkeit. In: BA, Werkgruppe I, Bd. 2, Zürich (Haffmanns) 1986, S. 166-187.
  • Goethe und einer seiner Bewunderer. In: BA, Werkgruppe I, Bd. 2, Zürich (Haffmanns) 1986, S. 189-220; darin speziell Darmstädtisches:
  • [geschichten aus der inselstraße]. In: BA, Werkgruppe I, Bd. 4, Zürich (Haffmanns) 1988, S. 51-134.
  • Berechnungen I + II. In: BA, Werkgruppe III, Bd. 3, Zürich (Haffmanns) 1995, S. 101-106.  275-284.
  • (Also alles ziemlich überschaubar. Sollten Sie sich kopieren oder als Fischer-Taschenbücher erwerben. Die in der Seminar-Ankündigung erwähnten Dialog-Essays stehen in BA III Bd 1 f.; empfehlenswert: Vom neuen Großmystiker: 1, 207-233 und v. a. wegen Darmstadt-Bezug Die Insel Felsenburg: 1, 235-264).


Weitere Quellen (v. a.; in Klammern die für uns wichtigen Seitenzahlen):

  • Arno Schmidt. Eine Bildbiographie. Hrsg. von Fanny Esterhazy. Mit einführenden Texten von Bernd Rauschenbach. Bargfeld/Frankfurt 2016 (v. a. S. 249. 270-330. 334).
  • Alice Schmidts Tagebuch aus dem Jahr 1955. Hrsg. von Susanne Fischer Frankfurt 2008 (v. a. S. 240-325 und Bildanhang).
  • A.S.: Briefwechsel mit Alfred Andersch. Hrsg. von Bernd Rauschenbach. 2. Aufl. Zürich 1986 (v. a. ca. S. 77-198). Darin z. B. über das Klima: 118. 183 (zitiert Müller S. 23).
  • A.S.: Briefwechsel mit Wilhelm Michels. Hrsg. von Bernd Rauschenbach. Zürich 1987 (ca. S. 38-91).
  • A.S.: Briefwechsel mit Eberhard Schlotter. Hrsg. von Bernd Rauschenbach. Zürich 1991 (bis ca. S. 100).
  • A.S.: Briefwechsel mit Kollegen. Hrsg. von Gregor Strick. Frankfurt am Main 2007 (passim).
  • A.S.: „Und nun auf, zum Postauto“. Hrsg. von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach. Berlin 2013 (passim).

Erste Annäherung an die Forschungsliteratur:

  • Schaardt, Michael Matthias: AS – eine biographische Annäherung. In: M. M. Schaardt, H. Vollmer (hrsg.): AS. Leben – Werk – Wirkung. Reinbek 1990, S. 15-61.
  • Martynkewicz, Wolfgang: Arno Schmidt mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1992 u. ö. (Romono).
  • Viele gemEinsame Wege. Texte von Günther Flemming und Heidi Roch-Stübler. Hildesheim 1989. [Über schmidt und eberhard schlotter]
  • Huerkamp, Josef: Satyrsprünge – Arno Schmidt mit seinem Capriccio "Tina oder die Unsterblichkeit". Darmstadt 1997.

Erwartete Teilnehmerzahl:
Teilnahme NUR in Absprache mit Prof. Dr. Ulrich Joost

Weitere Informationen:
Ferienseminar 11.-16. März 2018 im Damstädter Haus im Kleinen Walsertal

Offizielle Kursbeschreibung:
Als dem hoffnungsvollen, aber heimatvertriebenen „Wortmetz“, wie er sich selber gern nannte Arno Schmidt auf eine Anzeige des Kölner Pontificats der Prozess wegen Gotteslästerung und Pornographie drohte und er ein liberaleres Amtsgericht suchte als sein damals für ihn zuständige in Trier, übersiedelte er am 23. September 1955 nach Darmstadt, wo er bis zum Erwerb des Haus in Bargfeld und den Umzug dorthin am 26. November 1958 bleiben sollte. Die Rechnung ging nämlich auf, das Verfahren wurde alsbald niedergeschlagen bzw. die Klage fallengelassen – aber glücklich wurde der Dichter auch „in der Barbarei“ nicht, wie er Darmstadt in seinen Briefen öfter zu bezeichnen pflegte. Dennoch war er nicht unproduktiv und lernte interessante (ihm meist unsympathische) Schriftstellerkollegen und auch ein paar (ihm sympathische) Künstler kennen.

Der Plan: Wir wollen zunächst Schmidts in dieser Zeit entstandene Werk literaturwissenschaftlich ausmessen und uns geschichtlich vergegenwärtigen – zu lesen ist also im Wesentlichen: „Pocahontas“, „Tina“; „Geschichten aus der Inselstraße“ und „Goethe und einer seiner Bewunderer“ in Verbindung mit seinen Briefen und Alice Schmidts Tagebüchern aus dieser Zeit – alles ziemlich kurze Texte, also überschaubare Leseleistung. Seitenblicke auf die unmittelbar vorher erschienenen erzähltheoretischen „Berechnungen“, die in Darmstadt verlegte Fouqué-Biographie und einige Rundfunk-Dialogessays sind gestattet. Dann aber wollen wir auch und vor allem helfen, eine für 2019 geplante Ausstellung (samt website und detaillierter Chronik) vorzubereiten und dazu die literarischen wie privaten Erwähnungen Darmstadts in Schmidts Werken und Briefen und im Tagebuch seiner Frau Alice mit diesen Orten (z. B. Messplatz, Inselstraße, Luisenplatz, Engelsmühle usw.) und Personen (z. B. Ernst Kreuder, die Brüder Eberhard und Gotthelf Schlotter, den emeritierten Volkskunde-Professor Will Erich Peuckert und den Antiquar und Verleger Blaeschke nebst seiner Frau, den Politiker Heinz Winfried Sabais usw.) zusammenzuführen. Einiges Material hierzu liegt bereits leicht zugänglich vor, manche neuen Funde sind aber gewiss in den hiesigen Archiven noch möglich.

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Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
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Lehrende
apl. Prof. Dr. Ulrich Joost