02-11-1005-ku Grundprobleme und Grundbegriffe der Phänomenologie

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt

Veranstaltungsart: Vorlesung

Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)

Anzeige im Stundenplan: 02-11-1005-ku

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Lehrinhalte:
Die Phänomenologie gehört zu den einflussreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung soll in ihre Grundfragen und Grundbegriffe einführen. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Intentionalität, Bewusstsein, Erste-Person-Perspektive, transzendentale Reduktion, Konstitution (Wahrnehmung, Dingkonstitution und Leiblichkeit), Lebenswelt, Dasein als In-der-Welt-sein, Sein (ontologische Differenz), Welt, Existenz. 

Dabei wird Ausgang genommen von Edmund Husserls Grundkonzeption der transzendentalen Phänomenologie, um anschließend Martin Heideggers existenzialontologische Kritik und hermeneutische Transformation der Phänomenologie zu beleuchten. In einem Ausblick soll schließlich noch Merleau-Pontys „dritter Weg“ in die Phänomenologie kurz vorgestellt werden. 

Zum geplanten Ablauf der Vorlesung: Nach einer Einführung in den Phänomenbegriff der Phänomenologie und ihren methodischen Ausgangspunkt der Erfahrung in der Erste-Person-Perspektive werden die Themen der Intentionalität und Reduktion im Mittelpunkt stehen. Dies führt uns weiter auf die Problematik der Wahrnehmung und der Dingkonstitution, im Zuge derer auch die Themenfelder der Leiblichkeit und der Intersubjektivität relevant werden. Husserls Konzept der Lebenswelt schließt den ersten und größten Teil der Vorlesung ab. Durch Heideggers Kritik, die uns in seinen Texten zu Husserls Phänomenologie auch schon im Vorfeld begegnen wird, wird das Thema der Weltlichkeit bzw. des In-der-Welt-Seins des Daseins als praktisches und vorgängiges Eingelassen-Sein zentral werden. Inwieweit sich hier unversöhnliche Versionen der Phänomenologie gegenüberstehen oder vielleicht doch einander auf weite Strecken ergänzende und bereichernde Konzepte, wird einerseits Thema der Vorlesung sein; andererseits ist mit Merleau-Pontys Ansatz am Ende auch eine mögliche innovative Synthese dieser Grundausrichtungen Husserls und Heideggers angedeutet, die besonders die französische Phänomenologie auszeichnet.

Ziel der Vorlesung ist eine Einführung in die systematischen Grundbegriffe und Grundprobleme der Phänomenologie mit besonderem Fokus auf Husserl und Heidegger.

 

 

Literatur:
 
Husserl, Heidegger, Merleau-Ponty: Auswahl aus den Hauptwerken auf der Lernplattform (Hua = Husserliana; GA = Heidegger Gesamtausgabe)


Primärliteratur (Auswahl)

Husserl, E. (1950): Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge.Hg. von S.Strasser, Den Haag: Nijhoff (Hua 1). 

Husserl, E. (1976): Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie I.  Hg. von K. Schuhmann, Den Haag: Nijhoff (Hua 3/1).

Husserl, E. (1954): Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie. Hg. von W. Biemel, Den Haag: Nijhoff (Hua 6).

Husserl, E. (2003): Transzendentaler Idealismus. Texte aus dem Nachlass (1908–1921).Hg. von R. Rollinger in Verbindung mit R. Sowa, Dordrecht: Kluwer (Hua 36).

Heidegger, M. (1994): Prolegomena zur Geschichte des Zeitbegriffs. Hg. von P. Jaeger. 3.,  durchges. Aufl., Frankfurt a.M: Klostermann (GA 20).

Heidegger, M. (1927/1967): Sein und Zeit.11. Aufl. Tübingen: Niemeyer. (SZ)

Heidegger, M. (1995): Ontologie. Hermeneutik der Faktizität.Hg. von K. Bröcker-Oltmanns. 2. Aufl.      Frankfurt a.M: Klostermann (GA 63).

Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin: de Gruyter 1966.


Sekundärliteratur (Auswahl)

Rudolf Bernet: „Was kann Phänomenologie heute bedeuten?“, in: Information Philosophie, 2010/4, p. 7-21. 
http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=4841&n=2&y=1&c=1
= Bernet, Rudolf: Transzendentale Phänomenologie? In: C. Ierna et al. (Hg.): Philosophy, Phenomenology, Sciences. Essays in Commemoration of Edmund Husserl, 41-70.

Crowell, S.G. (2001): Husserl, Heidegger, and the Space of Meaning. Paths Towards Transcendental Phenomenology.Evanston: Northwestern University Press.

Figal, Günter, (2009) (Hg.): Heidegger und Husserl. Neue Perspektiven.Frankfurt am Main: Klostermann.

Fink, Eugen (1933): „Die phänomenologische Philosophie Edmund Husserls in der gegenwärtigen Kritik“, in: Kant-Studien 38, 319-383.

Held, K.: Einleitung. In: ders. (Hrsg.): Edmund Husserl. Die phänomenologische Methode. Ausgewählte Texte I. Stuttgart 2002, 5-52.

Held, K.: Einleitung. In: ders. (Hrsg.): Edmund Husserl. Phänomenologie der Lebenswelt. Ausgewählte Texte II. Stuttgart 2002, 5-53.

Kern, Iso(1962): „Die drei Wegezur transzendental-phänomenologischen Reduktion in der Philosophie Edmund Husserls“. In: Tijdschrift voor Filosofie 24/1, 302-349.

Meixner, U. (2003): „Die Aktualität Husserls für die moderne Philosophie des Geistes“, in: U. Meixner/ A. Newen (Hg.): Seele, Denken, Bewusstsein. Zur Geschichte der Philosophie des Geistes.Berlin, New York: de Gruyter, 308-388.

Zahavi, D. (2007): Phänomenologie für Einsteiger.München: Fink UTB.

Zahavi, D. (2009): Husserls Phänomenologie. Tübingen: Mohr Siebeck UTB.

Zahavi, D. (2008): „Internalism, externalism, and transcendental idealism“, in: Synthese 160,355-374.
 

Voraussetzungen:
Grundkenntnisse der theoretischen Philosophie (Erkenntnistheorie, Ontologie, Transzendentalphilosophie) sind von Vorteil. 
Kenntnisse in der Phänomenologie sind nicht Voraussetzung, da es sich um eine Einführung handelt.

Offizielle Kursbeschreibung:
Die Phänomenologie gehört zu den einflussreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung soll in ihre Grundfragen und Grundbegriffe einführen. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Intentionalität, Bewusstsein, Erste-Person-Perspektive, transzendentale Reduktion, Konstitution (Wahrnehmung, Dingkonstitution und Leiblichkeit), Lebenswelt, Dasein als In-der-Welt-sein, Sein (ontologische Differenz), Welt, Existenz. 

Dabei wird Ausgang genommen von Edmund Husserls Grundkonzeption der transzendentalen Phänomenologie, um anschließend Martin Heideggers existenzialontologische Kritik und hermeneutische Transformation der Phänomenologie zu beleuchten. In einem Ausblick soll schließlich noch Merleau-Pontys „dritter Weg“ in die Phänomenologie kurz vorgestellt werden. 

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Literatur
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Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Di, 16. Okt. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
2 Di, 23. Okt. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
3 Di, 30. Okt. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
4 Di, 6. Nov. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
5 Di, 13. Nov. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
6 Di, 20. Nov. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
7 Di, 27. Nov. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
8 Di, 4. Dez. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
9 Di, 11. Dez. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
10 Di, 18. Dez. 2018 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
11 Di, 15. Jan. 2019 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
12 Di, 22. Jan. 2019 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
13 Di, 29. Jan. 2019 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
14 Di, 5. Feb. 2019 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
15 Di, 12. Feb. 2019 11:40 13:20 S110/211 Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt
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