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Lehrende: Dr. phil. Jens Kertscher; Dr. phil. Jan Müller
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan:
02-11-1007-ku
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Lehrinhalte:
In der normativen Ethik ist es üblich geworden, neoaristotelische Positionen als Tugendethiken zu klassifizieren. Charakteristisch für neoaristotelische Ansätze ist allerdings auch eine bestimmte Konzeption praktischen Überlegens, die sich gut mit der aristotelischen Phronesis (praktische Weisheit, Klugheit) verbinden lässt. Aristoteles fasst damit die Haupttugend der praktischen Vernunft. Sie manifestiert sich in der Fähigkeit, ohne Rückgriff auf situationsinvariante Prinzipien eine situationsangemessene Entscheidung für die richtige Handlung im Konkreten zu treffen.
Ein bis heute in diesem Zusammenhang viel diskutiertes Problem betrifft das Verhältnis allgemeiner Prinzipien bzw. Normen zu den konkreten Situationen, auf die praktische Überlegungen gerichtet sind. Führt diese Position nicht in Beliebigkeit oder Subjektivismus? Wie verträgt sich diese Konzeption mit dem Universalitätsanspruch moralischer Urteile? Solche Fragen bilden den Ausgangspunkt für unsere Diskussionen in diesem Seminar.
Als Hinführung zu dieser Thematik werden wir zunächst im Rahmen von zwei Sitzungen in Darmstadt Texte von Wolfgang Wieland erarbeiten, die sich in systematischer, aber auch aristotelischer Perspektive mit der Frage nach dem Verhältnis von Norm und Situation befassen. Für das Blockseminar in Bronnbach soll diese Problemlage auf einige neuere Beiträge bezogen und mit Blick auf metaethische Probleme eines aristotelisch informierten Kognitivismus vertieft werden. Dazu werden wir Texte von John McDowell, Peter Winch und David Wiggins heranziehen. Eine zentrale Frage wird dabei sein, wie sich der Objektivitätsanspruch moralischer Urteile bzw. Überlegungen sinnvoll begreifen lässt. Mögliche damit zusammenhängende Fragen könnten sein: Gibt es so etwas wie eine praktische Erkenntnis, lässt sich in einem aristotelischen Rahmen so etwas wie ein „moralischer Realismus“ begründen, welche Rolle spielen dabei Gefühle, wie lässt sich der subjektive Akteurs-Standpunkt angemessen erfassen?
Literatur:
Alle Texte werden auf moodle zur Verfügung gestellt. Dort finden sich auch Hinweise auf weitere Literatur zur Vorbereitung.
Voraussetzungen:
Das Seminar wendet sich an Studierende mit Interesse an Grundfragen der praktischen Philosophie. Erwartet werden gute Vorkenntnisse in praktischer Philosophie, Sicherheit im Umgang mit philosophischen Texten sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, englischsprachige Texte zu lesen.
Von allen Teilnehmer*innen wird erwartet, dass sie ein Referat übernehmen und an den beiden Sitzungen in Darmstadt teilnehmen.
Erwartete Teilnehmerzahl:
15
Weitere Informationen:
Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt. Zwei vorbereitende Sitzungen während der Vorlesungszeit werden in Darmstadt der Blockveranstaltung vorgeschaltet.
Es stehen 13 bis maximal 15 Plätze zur Verfügung, die über QSL-Mittel bezuschusst werden. Einzelheiten geben wir bei der Vorbesprechung am 25.04.2019 bekannt. Sie können sich bei dieser Gelegenheit auch verbindlich anmelden.
Vorbersprechung: 25.04.2019 von 18:05 bis 19:45 Uhr.
Erste Sitzung (Darmstadt): 23.05.209 von 18:05 bis 19:45 Uhr.
Zweite Sitzung (Darmstadt): 27.06.2019 von 18:05 bis 19:45 Uhr.
Blockveranstaltung (Kloster Bronnbach): 23.07. bis 26.07.2019.
Bitte beachten Sie, dass eine Teilnahme nur für Personen möglich ist, die an allen Terminen anwesend sein können.
Zusätzliche Informationen:
Prüfungen:
Unbenotete Studienleistung: Teilnahme in Darmstadt und Bronnbach sowie ein kleines Impulsreferat in Bronnbach. Bei einer Fachprüfung zusätzlich Hausarbeit nach vorheriger Absprache.
Online-Angebote:
moodle
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