Lehrende: M. A. Ricarda Kramer
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Soziologie (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-22-1205-se
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Digitale Lehre: "Frauen essen anders, Männer auch" - Jörg Zittlau (Buchautor) "Teuer heißt nicht automatisch besser. Es wird weiterhin preiswertes Fleisch geben, aber auch ausgewähltere Qualität für die, die es sich leisten können. Die Debatte darf sich nicht zuspitzen auf die Bevormundung, dass Fleisch einmal die Woche reicht. Für einen Büromenschen auf dem Vegan-Trip vielleicht – für den Bauarbeiter nicht. Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt und nur Salat, fällt er am dritten Tag vom Gerüst runter." - Hubert Aiwanger (bayrischer Wirtschaftsminister) Fleisch soll das Gemüse des Mannes sein, während Frauen lieber zu Salat, Milchprodukten und Süßigkeiten greifen - so die Ergebnisse der Nestlé-Studie "So i(s)st Deutschland 2019". Diese und auch weitere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass sich die Geschlechter tatsächlich unterschiedlich zu ernähren scheinen. Doch wie genau entstehen diese differenzierten Ernährungsstile? Beeinflusst etwa das Geschlecht die Ernährung, hat die Ernährung Einfluss auf unser Geschlecht oder ist das Verhältnis von Ernährung und Geschlecht nicht auf solch einfache Zusammenhänge und Abhängigkeitsverhältnisse herunterzubrechen? Diesen und weiteren Fragen soll im Rahmen des Seminars nachgegangen werden, um die vielfältigen Verbindungen dieser beiden Kategorien aufzudecken. Hierfür erarbeiten sich die Studierenden anhand unterschiedlicher Themenschwerpunkte das komplexe Verhältnis von Ernährung und Geschlecht. Im Zentrum des Seminars stehen dabei nicht nur die Differenzierung von Natur und Kultur der Ernährung und grundlegende Theorien zur Konstruktion und Reproduktion von Geschlecht, sondern auch symbolische Konnotationen einzelner Nahrungsmittel und die (häusliche) Produktion von Nahrung. Ziel des Seminares ist es, einen möglichst breit aufgestellten Zugang zu diesen Themenkomplexen eröffnen zu können ohne dabei die tiefe theoretischer Konzepte außen vor zu lassen. Gleichzeitig wird innerhalb des Seminars auf auf angrenzende Forschungsgegenstände, wie etwa der Konstruktion von (Geschlechts-)Körpern, der Rolle und Herausbildung der Ernährungswissenschaften, als auch der Verbindung von Ernährung, Geschlecht und sozialen Klassen, eingegangen. Die Literatur bezieht deshalb sowohl Grundlagenwerke im Bereich Ernährung und Geschlecht ein, widmet sich gleichzeitig aber auch spezifischen empirischen Studien, wie Beispielsweise der Nahrungsmittelwerbung im Fernsehen. Für das Seminar sind weder Vorkentnisse im Bereich der Ernährungssoziologie noch der Geschlechterforschung notwendig.
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