Lehrende: Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan:
02-04-0300-vl
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Literatur:
Ferdinand Seibt (Hg.), Europa 1500. Integrationsprozesse im Widerstreit: Staaten, Regionen, Personenverbände, Christenheit, Stuttgart 1987;
Hans Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit, Frankfurt/Main 1996;
Wolfgang Reinhard, Reichsreform und Reformation, 1495-1555 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte 9) Stuttgart 102004;
Ders., Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415-2015, München 22016;
Alfred Kohler, Expansion und Hegemonie. Internationale Beziehungen 1450-1559, Paderborn etc. 2008;
Ulrich Muhlack, Renaissance und Humanismus (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 93), Berlin – Boston 2017 (zur Einführung geeignet und zur Anschaffung empfohlen).
Offizielle Kursbeschreibung:
›Epochenwende‹ bzw. ›Epochenschwelle‹ sind oft und gern verwandte Begriffe der Geschichtsperiodisierung, um etwa den tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Wandel zu beschreiben, der Europa im 15./16. Jahrhundert erfaßt habe. Diese Periodisierungsversuche zielen auf die Trennlinien von ›Mittelalter‹ und ›Neuzeit‹, wie sie das europäische Geschichtsdenken seit Jahrhunderten prägen.
Die Vorlesung will den vielfältigen realhistorischen Bezugsgrundlagen dieser tatsächlichen oder angeblichen Umbrüche nachgehen und zugleich deren wechselhafte wissenschaftliche Problematisierung von der Renaissance bis heute beleuchten.
Dabei werden Schlaglichter auf die charakteristischen Strömungen eben von Renaissance und Humanismus zu werfen sein. Sie sollen im gesamteuropäischen Rahmen erörtert werden, wobei die allgemeinen wissenschaftlichen Horizonterweiterungen der Zeit um 1500 ebenso zu untersuchen sind wie der Beginn der europäischen Expansion nach ›Übersee‹.
Unser Betrachtungszeitraum erstreckt sich dabei bis zum Beginn des konfessionellen Zeitalters. Die Aufmerksamkeit wird mediengeschichtlichen Veränderungen gelten wie gewiß auch nachhaltigen Entwicklungen auf dem Feld politischer Theorie, d. h. veränderten Auffassungen von Staat und Staatlichkeit gegenüber vorgängigen, als ›mittelalterlich‹ verstandenen Denkmustern. Sie stehen in fundamentalem Zusammenhang mit einem Menschenbild, das sich mit dem Aufkommen der Renaissance durchsetzt und allenthalben neue Diskurse provoziert. Ihnen geht die Vorlesung weiterhin nach: den frühen italienischen Modellen wie ihren renaissancezeitlichen Adaptionen in Deutschland, Frankreich, England und auch Südosteuropa.
Online-Angebote:
moodle
|