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Lehrende: Prof. Dr. phil. Alfred Nordmann
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan:
02-11-1005-ku
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Digitale Lehre:
Es handelt sich um eine Präsenzveranstaltung.
Lehrinhalte:
Wir kennen und erkennen die Welt auf unterschiedliche Weise. Da ist einmal der Pfad, der von Beobachtungen, Wahrnehmungen, Eindrücken zu Modellen, Bildern, theoretischen Weltbeschreibungen führt. Auf diesem Pfad befinden wir uns in der Sphäre der wahren und falschen Meinungen, des Wesens und der Natur der Dinge mit ihrer Substanz und ihren Eigenschaften - letztlich der Sphäre der Wissenschaft. Die andere Weise des Kennens und Erkennens nimmt an der Ordnung, den Werk- und Wirkungszusammenhängen der Dinge teil, produziert und reproduziert ihre eigenen Ordnungen. Sie besteht im Zusammenfügen, im Arrangieren und Komponieren der Dinge, damit sie uns vorführen können, was sie im Zusammenspiel mit anderen Dingen zu leisten vermögen, wie sie Wirkungen auf und für uns erzeugen. Wir lernen ihre Affordanzen kennen und was sie uns gewähren, indem wir Kompositionsprinzipien aufspüren, die so etwas wie eine Grammatik der Dinge sind - ein Regelwerk für funktionstüchtige Anordnungen der Komponenten eines soziotechnischen Systems. Die Musik ist bestes Beispiel dafür, dass es viele Kompositionslehren geben kann, wobei jede hervorkehrt, wozu die Dinge in der Lage sind, wenn ihnen nur die Gelegenheit dazu gegeben wird. Zugleich erzeugt auch jede Kompositionslehre und die ihr entsprechende Praxis eine normativ gefühlsmäßige Erwartung, somit stillschweigende Urteile darüber, ob es mit rechten Dingen zugeht, ob die Dinge richtig angeordnet oder fehl am Platz sind. – Die Ringvorlesung und dazugehörigen Workshops betrachten kompositorische Praxis als Erschließung von Werken und Welten, somit als einen Erkenntnisprozess. Gemäß ihrer eigenen Kompositionsprinzipien führt sie symbolische, materiale, menschliche Ordnungen der Dinge zusammen, unterläuft somit den unterstellten Antagonismus von Technik und Kunst, instrumenteller und kommunikativer Vernunft. Philosophie wird Dramaturgie insofern sie Anlässe schafft für wirksam gestaltete Bewegungsabläufe von hier nach dort und möglichst weiter – Denkbewegungen und Anstöße, die aus der Mitte des Geschehens heraus vom einen zum anderen führen.
Weitere Informationen:
Diese Ringvorlesung lädt interessierte Teilnehmer:innen ein, die nicht vornehmlich an Studien- und Prüfungsleistungen interessiert sind. Wer eine solche Leistung dennoch erbringen will oder muss, meldet sich bitte bei der ersten Veranstaltung am 13. April.
Offizielle Kursbeschreibung:
Kompositionen - das ist der Titel einer Ringvorlesung, die kompositorische Praktiken kunst- und technikphilosophisch erkundet. Chemische Komposition, Konstruktions- und Kompositionslehren in Maschinenbau und Architektur, die Komposition von Bewegungsabläufen und Ordnungsmustern im öffentlichen Raum, dramaturgische, kuratorische und künstlerische Praxis, Kompositionen der Natur und natürlich die musikalische Komposition kommen zu Wort, normalerweise in Form von zwei kurzen Gastvorträgen (je 30 Minuten) mit weiteren 30 Minuten für die Diskussion. Dreimal verbinden sich workshops mit der abendlichen Vorlesungsveranstaltung, die Details dazu werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Online-Angebote:
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