02-TE-3001-ku Neue Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung – Dreieckskooperation als Zusammenarbeit unter prekären Bedingungen

Lehrende: Honorarprof. Dr. Ulrich Müller

Veranstaltungsart: Kurs

Orga-Einheit:

Anzeige im Stundenplan: 02-TE-3001-ku

Fach:

Anrechenbar für:

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Lehrinhalte:
Die Notwendigkeit grenzübergreifender Zusammenarbeit zur Lösung drängender Probleme, die alle Länder betreffen, ist deutlicher denn je. Gleichzeitig besteht wieder eine stärkere Tendenz zu nationalen Alleingängen und der einseitigen Verfolgung von Einzelinteressen. Regionale und globale Katastrophen und Krisen (z. B. Covid 19 Pandemie, klimawandelbedingte Waldbrände und Überschwemmungen) binden zusätzlich viele Kräfte und Aufmerksamkeit. Sie betreffen zunehmend auch die Länder, die lange Zeit als entwickelt galten.




Die 2015 von der UN-Vollversammlung verabschiedete globale Agenda für Nachhaltige Entwicklung, kurz Agenda 2030, gibt mit ihren 17 Zielen und zahlreichen Unterzielen einen Überblick darüber, was nach heutigem Wissensstand getan werden kann und muss, um Lebensgrundlagen und Lebensqualität auf unserem Planeten zu sichern und allen Menschen eine Perspektive auf ein gutes Leben zu eröffnen. Doch die Umsetzung dieser Ziele erfolgt heute unter prekären Bedingungen, die längst schon eher die Regel als die Ausnahme sind. Deshalb greift es zu kurz, die Umsetzung globaler Ziele als reine Managementaufgabe zu verstehen und zu organisieren. Umso wichtiger wird das Aushandeln neuer Partnerschaften mit Akteuren, mit denen bislang nur wenige Erfahrungen der Zusammenarbeit bestehen. So ist das auch schon im Ziel 17 der Agenda 2030 angelegt.




Eine wesentliche Modalität für Bildung dieser neuen Partnerschaften ist die Dreieckskooperation, bei der alle beteiligten Partner sowohl als Wissensträger als auch als Lernende und als Unterstützer auftreten. Hier kooperiert Deutschland zum Beispiel mit Mexiko und Indien zur Luftreinhaltung in Städten, mit Äthiopien und China im Hinblick auf Umwelt- und Sozialstandards in der Textilindustrie oder mit Brasilien und den palästinensischen Gebieten zur beruflichen Bildung im Bereich erneuerbarer Energien. Wie kommen solche Formen der Zusammenarbeit zu Stande? Worauf ist in der Planung und Durchführung zu achten und welche Ergebnisse können auf diesem Weg erzielt werden. Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich das Seminar anhand konkreter Beispiele aus den Themenbereichen Lieferketten, Gender, Klima und Sicherheit.




Nach einer Einführung zur Umsetzung der Agenda 2030, werden im Seminar Arbeitsgruppen zu den vier genannten Themen gebildet, die gestützt auf aktuelle Praxisbeispiele in mehreren Schritten mit Unterstützung der Seminarleitung herausarbeiten, wie entsprechende Projekte zwischen den Partnern ausgehandelt und umgesetzt werden können. Die einzelnen Arbeitsschritte sind 1) Verständnis der Problemstellung, 2) relevante Akteure, 3) Bedarfe und mögliche Beiträge dieser Akteure und 4) Handlungsoptionen und Umsetzung. Bei den jeweiligen Übungsaufgaben kommen vor allem agile und innovative Methoden zum Einsatz. Anstelle von Referaten werden sich die Studierenden jeweils in die Perspektive eines der beteiligten Akteure vertieft einarbeiten und dieses Wissen in die Arbeitsgruppen einbringen. Als Leistungsnachweis dient neben der Anwesenheit und Mitarbeit im Seminar eine individuell erstellte Übersicht zum jeweiligen Projekt aus dem Blickwinkel des von jedem/jeder Studierenden vertieft betrachteten Akteurs.

Nachhaltigkeitsbezug der Veranstaltungsinhalte:
Mit seiner Ausrichtung auf die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat das Seminar einen klaren Nachhaltigkeitsbezug. Dreieckskooperation und neue Partnerschaften werden in Ziel 17 der Agenda explizit als Instrumente zur Umsetzung der Agenda genannt.

Online-Angebote:
moodle