02-11-1010-se Grundprobleme und Grundbegriffe der Phänomenologie

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Lehrende: Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)

Anzeige im Stundenplan: 02-11-1010-se

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Lehrinhalte:
ACHTUNG: Aus gegebenem Anlass wird das SE "Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung" durch die Lehrveranstaltung "Grundprobleme und Grundbegriffe der Phänomenologie" ersetzt, die sich als Audio-Aufzeichnung einer Vorlesung besser für das Home-Learning eignet. 

Alle Modulzuordnungen bleiben erhalten. Die Lehrveranstaltung wird das gesamte Semester über im virtuellen Format geführt.

 
NEU: VL "Grundprobleme und Grundbegriffe der Phänomenologie"


INHALT: Die Phänomenologie gehört zu den einflussreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung soll in ihre Grundfragen und Grundbegriffe einführen. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Intentionalität, Bewusstsein, Erste-Person-Perspektive, transzendentale Reduktion, Konstitution (Wahrnehmung, Dingkonstitution und Leiblichkeit), Lebenswelt, Dasein als In-der-Welt-sein, Sein (ontologische Differenz), Welt, Existenz.  
Dabei wird Ausgang genommen von Edmund Husserls Grundkonzeption der transzendentalen Phänomenologie, um anschließend Martin Heideggers existenzialontologische Kritik und hermeneutische Transformation der Phänomenologie zu beleuchten. In einem Ausblick soll schließlich noch Merleau-Pontys „dritter Weg“ in die Phänomenologie kurz vorgestellt werden.  
Zum geplanten Ablauf der Vorlesung: Nach einer Einführung in den Phänomenbegriff der Phänomenologie und ihren methodischen Ausgangspunkt der Erfahrung in der Erste-Person-Perspektive werden die Themen der Intentionalität und Reduktion im Mittelpunkt stehen. Dies führt uns weiter auf die Problematik der Wahrnehmung und der Dingkonstitution, im Zuge derer auch die Themenfelder der Leiblichkeit und der Intersubjektivität relevant werden. Husserls Konzept der Lebenswelt schließt den ersten und größten Teil der Vorlesung ab. Durch Heideggers Kritik, die uns in seinen Texten zu Husserls Phänomenologie auch schon im Vorfeld begegnen wird, wird das Thema der Weltlichkeit bzw. des In-der-Welt-Seins des Daseins als praktisches und vorgängiges Eingelassen-Sein zentral werden. Inwieweit sich hier unversöhnliche Versionen der Phänomenologie gegenüberstehen oder vielleicht doch einander auf weite Strecken ergänzende und bereichernde Konzepte, wird einerseits Thema der Vorlesung sein; andererseits ist mit Merleau-Pontys Ansatz am Ende auch eine mögliche innovative Synthese dieser Grundausrichtungen Husserls und Heideggers angedeutet, die besonders die französische Phänomenologie auszeichnet.
Ziel der Vorlesung ist eine Einführung in die systematischen Grundbegriffe und Grundprobleme der Phänomenologie mit besonderem Fokus auf Husserl und Heidegger. 

Vorlesung: Audioaufzeichnung der Vorlesung an der Universität Wien, vom Sommersemester 2015.

Es handelt sich um einen Vorlesungsmittschnitt, den Sie erstens bitte in vollem Umfang – am besten durch wöchentliches Anhören – zur Eigenarbeit nutzen. Auch mehrfaches Anhören ist leicht möglich. Zweitens bieten die Vorlesung an vielen Stellen Anregungen zur vertiefenden Lektüre. Hier können und sollten Sie auch für sich selbst Schwerpunkte setzen.

Die zum Modul gehörige(n) Prüfungsform(en) setzen die Kenntnis und den gedanklichen Nachvollzug der Audio-Vorlesungen voraus.

Link zu den Aufzeichnungen sowie Anmerkungen und Hinweise dazu auf Moodle.

ZEUGNISERWERB durch schriftliche Prüfung (Klausur). Weitere Informationen dazu folgen im Laufe des Semesters.

Literatur:
Husserl, Heidegger, Merleau-Ponty: Auswahl aus den Hauptwerken auf der Lernplattform (Hua = Husserliana; GA = Heidegger Gesamtausgabe) 

Primärliteratur (Auswahl) 
Husserl, E. (1950): Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge.Hg. von S.Strasser, Den Haag: Nijhoff (Hua 1).  

Husserl, E. (1976): Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie I.  Hg. von K. Schuhmann, Den Haag: Nijhoff (Hua 3/1). 

Husserl, E. (1954): Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie. Hg. von W. Biemel, Den Haag: Nijhoff (Hua 6). 

Husserl, E. (2003): Transzendentaler Idealismus. Texte aus dem Nachlass (1908–1921).Hg. von R. Rollinger in Verbindung mit R. Sowa, Dordrecht: Kluwer (Hua 36). 

Heidegger, M. (1994): Prolegomena zur Geschichte des Zeitbegriffs. Hg. von P. Jaeger. 3.,  durchges. Aufl., Frankfurt a.M: Klostermann (GA 20). 

Heidegger, M. (1927/1967): Sein und Zeit.11. Aufl. Tübingen: Niemeyer. (SZ) 

Heidegger, M. (1995): Ontologie. Hermeneutik der Faktizität.Hg. von K. Bröcker-Oltmanns. 2. Aufl.      Frankfurt a.M: Klostermann (GA 63). 

Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin: de Gruyter 1966. 

Sekundärliteratur (Auswahl) 
Rudolf Bernet: „Was kann Phänomenologie heute bedeuten?“, in: Information Philosophie, 2010/4, p. 7-21.  http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=4841&n=2&y=1&c=1 

Crowell, S.G. (2001): Husserl, Heidegger, and the Space of Meaning. Paths Towards Transcendental Phenomenology.Evanston: Northwestern University Press. 

Figal, Günter, (2009) (Hg.): Heidegger und Husserl. Neue Perspektiven.Frankfurt am Main: Klostermann. 

Fink, Eugen (1933): „Die phänomenologische Philosophie Edmund Husserls in der gegenwärtigen Kritik“, in: Kant-Studien 38, 319-383. 

Held, K.: Einleitung. In: ders. (Hrsg.): Edmund Husserl. Die phänomenologische Methode. Ausgewählte Texte I. Stuttgart 2002, 5-52. 

Held, K.: Einleitung. In: ders. (Hrsg.): Edmund Husserl. Phänomenologie der Lebenswelt. Ausgewählte Texte II. Stuttgart 2002, 5-53. 

Kern, Iso(1962): „Die drei Wegezur transzendental-phänomenologischen Reduktion in der Philosophie Edmund Husserls“. In: Tijdschrift voor Filosofie 24/1, 302-349. 

Meixner, U. (2003): „Die Aktualität Husserls für die moderne Philosophie des Geistes“, in: U. Meixner/ A. Newen (Hg.): Seele, Denken, Bewusstsein. Zur Geschichte der Philosophie des Geistes.Berlin, New York: de Gruyter, 308-388. 

Zahavi, D. (2007): Phänomenologie für Einsteiger.München: Fink UTB. 

Zahavi, D. (2009): Husserls Phänomenologie. Tübingen: Mohr Siebeck UTB. 

Zahavi, D. (2008): „Internalism, externalism, and transcendental idealism“, in: Synthese 160,355-374. 
 

Voraussetzungen:
Grundkenntnisse der theoretischen Philosophie (Erkenntnistheorie, Ontologie, Transzendentalphilosophie) sind von Vorteil. Kenntnisse in der Phänomenologie sind nicht Voraussetzung, da es sich um eine Einführung handelt.

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Prof. Dr. phil. Sophie Loidolt