Lehrende: Kristin Zech
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan: PS MG
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Lehrinhalte: Das Proseminar soll einen möglichst umfassenden Zugang zur Mentalitäts- und Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters unter dem Vorzeichen des weiblichen Geschlechts bieten. Dementsprechend ist das Seminar strukturiert: Neben einer allgemeinen Einführung in die historische und im Besonderen mediävistische Genderforschung behandelt es einerseits die (weitgehend von Männern geprägten) (Ideal-)Vorstellungen vom weiblichen Geschlecht im Mittelalter und andererseits das Leben und die Lebenswelt von Frauen, sprich das Verhältnis von 'Norm und Realität'. Themenkomplexe wie „Christlich-theologische Frauenbild(er) des Mittelalters“ oder „Medizinische Sichtweisen auf die Frau“ kreisen um Vorstellungen und Bilder von Frauen und sind damit mentalitätsgeschichtlich verankert. Alltagsgeschichtliche Ansätze werden hingegen in Themen wirksam wie „Bäuerliches Leben“, „Arbeitsleben in der Stadt“ oder „Die Frau in der Pflicht: Mutterschaft“. Hier wird es um Lebenswelten von Frauen gehen, um ihren Alltag, ihre Handlungsspielräume. Dabei sollen möglichst vielfältige soziale Gruppen berücksichtig werden. So nehmen wir neben Frauen, die auf dem Lande oder in der Stadt lebten und arbeiteten, auch Frauen, die ein religiöses Leben führten, adlige Frauen und mittelalterliche Königinnen in den Blick. Das Proseminar behandelt zugleich anhand des Themas grundlegende Problemstellungen, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik und übt historisches Arbeiten ein.
Literatur: Zur Einführung in die mittelalterliche Geschichte und ihre Methoden: Ahasver v. BRANDT: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. Stuttgart 182012. Hans-Werner GOETZ: Proseminar Geschichte. Mittelalter. Stuttgart 42014. Martina HARTMANN: Mittelalterliche Geschichte studieren. Konstanz 32011. Hiram KÜMPER: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. Paderborn u.a. 2014 (UTB 3941). Zum Thema: Edith ENNEN: Frauen im Mittelalter. München 41991. Bernd-Ulrich HERGEMÖLLER: Masuclus et femina: systematische Grundlinien einer mediävistischen Geschlechtergeschichte. Hamburg ²2005. Peter KETSCH: Frauen im Mittelalter, Band 1: Frauenarbeit im Mittelalter. Quellen und Materialien. Düsseldorf 1983. Peter KETSCH: Frauen im Mittelalter, Band 2: Frauenbild und Frauenrechte in Kirche und Gesellschaft. Düsseldorf 1984. Cordula NOLTE: Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters. Darmstadt 2011. Ulrich NONN: Quellen zur Alltagsgeschichte im Früh- und Hochmittelalter, 2 Bde. Darmstadt 2003, 2007 (FSGA, Band 40 a/b).
Voraussetzungen: Der erfolgreiche Besuch des 4-stündigen PS Neuere Geschichte wird ebenso vorausgesetzt wie die Bereitschaft zur Lektüre der Quellen und Texte. Voraussetzungen zum Scheinerwerb sind regelmäßige körperliche und geistige Anwesenheit, ein 15-minütiges Referat, eine Klausur sowie eine schriftliche Hausarbeit. Die Abgabe einer Hausaufgabe und eines Colloquium-Protokolls während der Vorlesungszeit ist verbindlich. Der Besuch des begleitenden Tutoriums zur Geschichte des Mittelalters (3 CPs) wird dringend empfohlen, sofern er nicht ohnehin durch die Studienordnung vorgeschrieben ist.
Weitere Informationen: Eine moodle-Arbeitsplattform wird zu Beginn der Vorlesungszeit eingerichtet.
Online-Angebote: moodle