Lehrende: Dr. phil. Simone Wisotzki
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Politikwissenschaft (Institut)
Anzeige im Stundenplan: SRegjenseits
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: • Aidan Hehir (2010): Humanitarian Intervention. An Introduction, London; • Jane Boulden/Thomas G. Weiss (2004): Terrorism and the UN. Before and After September 11, Bloomington; • Christine Gray (2008): International Law and the Use of Force, Oxford
Offizielle Kursbeschreibung: Das Seminar befasst sich mit der Umstrittenheit und dem Wandel von Normen im Hinblick auf die militärischen Interventionen seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes. Ausgangspunkt der sowohl akademischen wie auch in der realpolitischen Praxis geführten Debatte um Legitimität und Legalität militärischer Interventionen ist das Spannungsfeld zwischen Gewaltverbot und Nichteinmischung auf der einen Seite und dem Recht auf Selbstverteidigung sowie der kollektiven Friedenssicherung mittels militärischer Gewalt nach Kapitel VII der UN-Charta auf der anderen Seite. Im Kampf gegen den Terrorismus wurde unter anderem der Aspekt der Legitimität und Legalität von präemptiver und präventiver Gewalt unter dem Hinweis eines erweiterten Rechts auf Selbstverteidigung diskutiert. Dabei werden die Missachtung der Legalität und die Verletzung staatlicher Souveränität mit dem Hinweis auf die moralische Rechtmäßigkeit des gewaltsamen Handelns begründet. Ein ähnlicher Begründungszusammenhang findet sich auch im „neuen Humanitarismus“: Der Schutz universaler Menschenrechte rechtfertigt hier ebenfalls eine Konditionierung staatlicher Souveränität und legitimiert humanitäre Interventionen bei Inkaufnahme der Verletzung von Legalität, wie im Kosovo und Irak geschehen. Mit der „Schutzverantwortung“ ist jener Normenwandel auf UN-Ebene verankert worden, wenngleich er innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft durchaus umstritten bleibt. Im Seminar sollen sowohl Texte der Internationalen Politischen Theorie, unter anderem der „Just War Theory“, sowie der Theorien Internationaler Beziehungen (Liberaler Internationalismus; Englische Schule) behandelt und die zentralen Streitfragen der Debatten anhand empirischer Fallbeispiele militärischer Interventionen vertieft werden.
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