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Lehrende: M.A. Nadine Benedix
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Politikwissenschaft (Institut)
Anzeige im Stundenplan:
02-03-0154-se
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Lehrinhalte:
Agency of the governed?
Konflikte um internationale Normen am Beispiel von Kinderarbeit Unter dem Einfluss postkolonialer, feministischer und praxisorientierter Theorien wurde die bisherige Forschung zu globalen Normdynamiken in den vergangenen Jahren in Frage gestellt. Kritische Normenforscher*innen stellten fest, dass sich bisherige Studien mehrheitlich mit der Diffusion westlicher liberaler Normen in lokale Kontexte – zumeist im Globalen Süden – befassten. Doch wie steht es um den Einfluss von Akteur*innen aus solchen „lokalen Kontexten"? Richtet sich das Augenmerk nämlich auf diese vermeintlich lediglich „regierten" Akteur*innen scheinen angeblich „gute" internationale Normen als weniger unumstritten als gemeinhin angenommen. Während im Prinzip jegliche internationale Norm solchen Konflikten ausgesetzt ist, gilt das Thema Kinderarbeit als besonders umstrittener Fall. Während sich große NGOs und auch IOs, wie der Global March oder die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen, wird diese vermeintliche advocacy im Namen der arbeitenden Kinder von lokal und transnational organisierten, arbeitenden Kindern (niños y niñas trabajadores - NNATs) kritisiert. So zweifeln diese Kinder das, insbesondere in westlichen und von aufklärerischen Werten geprägten Ländern, vorherrschende Ideal einer vermeintlich sorgenfreien Kindheit frei von Arbeit an. Ziel des Seminars ist es einen Überblick über kritische Ansätze der aktuellen Forschung zu internationalen Normdynamiken zu erhalten und sich mit Machtverhältnissen im Fall der globalen Regulierung von Kinderarbeit auseinanderzusetzen. Dafür beschäftigen wir in einem ersten Teil der Veranstaltung zunächst mit theoretischen Ansätzen zu internationaler Normdiffusion und speziell zum Einfluss von traditionell „regierten" Akteur*innen auf internationale Normen. Im zweiten Teil der Veranstaltung wenden wir uns dann dem spezifischen Fall von Kinderarbeit zu und diskutieren anhand des Beispiels die normativen, materiellen und repräsentativen Dimensionen internationaler Normsetzung.
PRÜFUNGSLEISTUNGEN:
Teilnahmeschein: regelmäßige und aktive Teilnahme; Lektüre der Seminarliteratur; Übernahme eines Referats (max. 20 Min. mit Thesenpapier)
Modulprüfung: mündliche Prüfung (30 Minuten, Thesenpapier und Fallspezialisierung) oder Hausarbeit (16-20 Seiten Fließtext, Abgabe: 28.09.20; Annahme nach Vorbesprechung)
LITERATUR ZUR EINFÜHRUNG:
Liebel, M. (2004). A will of their own: cross-cultural perspectives on working children. London; New York: Zed Books.
Liebel, M. (2014). Gewerkschaften anderer Art: organisierte Kinder inLateinamerika. Giga Focus, 9, 2–7. Online unter:
https://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_lateinamerika_1[..]
[zugriff 11.03.2020].
Fyfe, A. (2007). The worldwide movement against child labor progress and future directions. Michigan: University of Michigan, International Labor Organization.
Holzscheiter, A. (2016). Representation as power and performative practice. Review of International Studies, 42(2), 205–226.
Hertel, S. (2006). New Moves in Transnational Advocacy: Getting Labor and Economic Rights on the Agenda in Unexpected Ways. Global Governance, 12(3), 263–81.
Zimmermann, L., Deitelhoff, N., Lesch, M. (2017). Unlocking the agency of the governed. Contestation and norm dynamics. Third World Thematics A TWQ Journal, 2(5), 691–708.
Online-Angebote:
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