Lehrende: Dr. phil. Jens Kertscher
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-11-1010-se
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Digitale Lehre: Der Kurs wird in einem Online-Format angeboten. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den Informationen im Moodle-Kurs.
Lehrinhalte: Die transzendentale Analytik enthält die wichtigsten Bausteine für die Beantwortung der Hauptfrage der Kritik der reinen Vernunft „wie sind synthetische Urteile a priori möglich?“ Nachdem Kant in der transzendentalen Ästhetik Raum und Zeit als reine Anschauungsformen aufgewiesen hat, die jeder Wahrnehmung a priori zugrunde liegen, und damit die Möglichkeit snythetischer Urteile a priori in der Mathematik begründet hat, will er nun nachweisen, dass jede empirische Erkenntnis reine Begriffe, die so genannten Kategorien, voraussetzt. Zur Begründung entwickelt Kant ein eigenes (indirektes) Beweisverfahren, die transzendentale Deduktion, das er in zwei unterschiedlich angelegten Anläufen in der ersten und der zweiten Auflage der KrV darstellt. Die transzendentale Deduktion der Kategorien ist zweifellos einer der komplexesten und schwierigsten Texte nicht nur Kants, sondern der neuzeitlichen Philosophie. Im Seminar werden wir uns auf die Interpretation dieses zentralen Lehrstücks der KrV (nach beiden Auflagen) konzentrieren.
Literatur: Alle Teilnehmer*innen benötigen eine Ausgabe der Kritik der reinen Vernunft. Welche Ausgabe Sie wählen, spielt keine Rolle. Wichtig ist allerdings, dass die Originalpaginierung der 1. und der 2. Auflage enthalten ist. Empfehlenswert ist die im Meiner-Verlag erschienene Ausgabe: Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft. Nach der 1. und 2. Originalausgabe herausgegeben von Jens Timmermann. Mit einer Bibliographie von Heiner Klemme. Hamburg (Meiner) 2010.
Voraussetzungen: Dieses Seminar ist ausdrücklich kein Einführungsseminar in die Kritik der reinen Vernunft. Es wendet sich an fortgeschrittene Studierende mit Interesse an Grundfragen der theoretischen Philosophie (und Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme). Erwartet werden neben Sicherheit im Umgang mit philosophischen Texten und Verständnis für philosophische Reflexionsfragen insbesondere auch Vorkenntnisse der Kritik der reinen Vernunft (mindestens Vorreden zur 1. und 2. Auflage sowie Einleitung). Wünschenswert sind darüber hinaus Vorkenntnisse in Logik und Sprachphilosophie. Für fachfremde Studierende, die Philosophie in einem Nebenfach oder Optionalbereich studieren, ist diese Veranstaltung nicht geeignet.
Zusätzliche Informationen: In dieser Veranstaltung kann eine unbenotete Studienleistung erworben werden. Über Art und Umfang der Leistung wird in der ersten Sitzung informiert.
Online-Angebote: moodle