Lehrende: M. A. Julian Schellong
Veranstaltungsart: Übung
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-04-0130-ue
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Offizielle Kursbeschreibung: Thema Die Lehrveranstaltung widmet sich der Geschichte der Wetterbeobachtung, Atmosphärenvermes- sung und Klimamodellierung von den 1860er bis zu den 1990er Jahren. Wissen über Wetter und Klima war zentral für Landwirtschaft, Versicherungswesen, Kurmedizin oder alltägliche Plaud- ereien. Seit einigen Jahren ist das Klima eines der am härtesten umkämpften Themen in der Politik. Aber diesen Wissen zu gewinnen war nicht trivial und keine historische Selbstverständlichkeit; es ist das Produkt von großem wissenschaftlichem Aufwand. Dieser Aufwand war ständig durchkreuzt von nationalen, militärischen oder ökonomischen Interessen. Und ab den 1970er Jahren war Kli- mawissen Antreiber und Verhandlungsgegenstand in globalen Konflikten. Die Lehrveranstaltung analysiert und diskutiert die sozialen und technischen Bedingungen, unter denen Wissen über Wetter und Klima entstand und geformt wurde, sowie die politischen Entwick- lungen, die Warnungen vor dem Klimawandel auslösten. Fachlich ist die Lehrveranstaltung in Wis- sensgeschichte, Umweltgeschichte und Technikgeschichte verortet. Die wöchentliche Lehrveranstaltung ist halb systematisch, halb chronologisch in drei Abschnitte gegliedert: • 1. Praktiken, Instrumente und Medien der modernen Meteorologie, zweite Hälfte 19. Jh und zweite Hälfte 20. Jh. • 2. Nationales Wetter, internationale Kooperationen und Verschiebungen des Beobachtungs- gegenstandes, ca. 1880er bis 1960er • 3. Klimawissen und seine Politisierung, ca. 1950er bis 1990er Ziele Studierende erlernen folgende fachliche Kompetenzen: • Gesellschaftliche Kontexte der Anwendung von modernen Naturwissenschaften • Entstehung der zeithistorischen wissenschaftlichen und politischen Diskurse über den Kli- mawandel • Analyse der Verknüpfungen zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit Studierende erlernen folgende methodische Kompetenzen: • Umgang mit anspruchsvoller Forschungsliteratur • Interdisziplinäre Kompetenzen im Umgang mit Material aus den Naturwissenschaften • Interpretation von historischen Quellen aus dem 19. und 20. Jahrhundert Format und Teilnahmevoraussetzungen In jeder Sitzung wird ein Text aus der Forschungsliteratur oder historisches Quellenmaterial disku- tiert bzw. analysiert. Für eine erfolgreiche Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist die jeweilige Lek- türe vorzubereiten. Die Lehrveranstaltung ist offen für alle Programme und Semesterstufen. TeilnehmerInnen sollten bereit sein, sich auch mit naturwissenschaftlichen Zusammenhängen zu beschäftigen. Prüfungsleistungen Als Prüfungsleistungen werden drei kurze Essays ("Short Response Paper") verlangt, die jeweils zu einem der drei thematischen Abschnitte zu schreiben sind. Alternativ kann eines der Kurzessays durch ein Referat, das über die vorgesehene Veranstaltungslektüre hinaus geht, ersetzt werden. Die Bewertung erfolgt nach den Kategorien bestanden/nicht bestanden.
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