Lehrende: Dr. phil. Jens Kertscher
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: FB02 / Philosophie (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-11-3004-se
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Digitale Lehre: Das Seminar wird in einem Online-Format angeboten. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den Informationen im Moodle-Kurs.
Lehrinhalte: Die pluralistische Moralphilosophie des englischen Philosophen Sir William David Ross (1877-1971) wird seit einigen Jahren wieder entdeckt. Sie beruht auf der Unterscheidung zwischen prima facie Pflichten und der in konkreten Situationen davon ausgehend zu ermittelnden Pflichten im eigentlichen Sinne (duty proper). Insofern bietet dieser Ansatz ein differenziertes Modell für moralische Urteilsbildung, das sich nur schwer in die üblichen Paradigmen (Tugendethik, Pflichtethik und Utilitarismus) einordnen lässt. Es lohnt sich daher, darüber nachzudenken, ob die Ross’sche Moralphilosophie auch als Ansatz zur Reflexion der moralischen Urteilsbildung im Unterricht geeignet ist. Wir werden uns zunächst die Grundbegriffe von Ross‘ pluralistischer Konzeption ausgehend von ausgewählten Passagen aus seinem Hauptwerk Das Richtige und das Gute erarbeiten. Im zweiten Teil des Seminars werden wir uns der Frage nach der Eignung dieser Konzeption für die Reflexion von moralischer Urteilsbildung im Ethikunterricht zuwenden.
Literatur: Seit 2020 liegt der Text in einer deutschen Übersetzung vor, mit der wir im Seminar arbeiten werden: William David Ross: Das Richtige und das Gute, hrsg. v. Bernd Goebel u. Philipp Schwind, Hamburg: Meiner 2020. Englische Ausgabe: William David Ross: The Right and the Good, ed. by Philip Stratton-Lake, Oxford: Clarendon Press 2002. Sowohl die deutsche als auch die englische Originalausgabe enthalten sehr gute Einleitungen, die auf hervorragende Weise eine erste Orientierung in Ross‘ Position bieten. Für weitere Literaturhinweise vgl. den Seminarplan.
Voraussetzungen: Das Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studierende mit guten fachwissenschaftlichen sowie methodischen Vorkenntnissen. Dazu gehören ausdrücklich Sicherheit im Umgang mit philosophischen Texten und gutes Verständnis für Reflexionsfragen in der Moralphilosophie. Kenntnisse von Grundbegriffen der Didaktik des Ethikunterrichts sind erwünscht. Es wird erwartet, dass folgende Module abgeschlossen wurden (ich behalte mir vor, diese Voraussetzungen zu überprüfen).
Erwartete Teilnehmerzahl: 25
Weitere Informationen: Prüfungsleistungen: Modul Philosophie im Unterricht I: Hausarbeit nach Absprache (ca. 15 Seiten). Die Hausarbeit muss noch während der Vorlesungszeit abgesprochen werden. Ein Unterrichtsentwurf reicht nicht. Module Philosophie im Unterricht II und III: Unbenotete Studienleistung, über deren Art und Umfang spätestens in der ersten Sitzung informiert wird. Bitte beachten Sie für die Prüfungsleistungen auch die Informationen im Moodle-Kurs.
Online-Angebote: moodle