Lehrende: Yannick Pultar
Veranstaltungsart: Übung
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-04-0330-ue
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Literatur: Franke, Marie Elisabeth: Kaiser Heinrich VII. im Spiegel der Historiographie. Eine faktenkritische und quellenkundliche Untersuchung ausgewählter Geschichtsschreiber der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Köln 1992 (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 9). Margue, Michel; Pauly, Michel [hrsg.]: Der Weg zur Kaiserkrone: Der Romzug Heinrichs VII. in der Darstellung Erzbischof Balduins von Trier. Trier 2009 (Publications du Centre luxembourgeois de Documentation et d'Etudes Médiévales, Bd. 24). Schmid, Wolfgang [hrsg.]: Kaiser Heinrichs Romfahrt. Zur Inszenierung von Politik in einer Trierer Bilderhandschrift des 14. Jahrhunderts. Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Landeshauptarchiv Koblenz.
Voraussetzungen: Die meisten Quellen liegen in deutscher Übersetzung vor bzw. sind teilweise auf deutsch verfasst. Lateinkenntnisse sind daher wünschenswert aber nicht notwendig.
Offizielle Kursbeschreibung: Mit der Wahl des Luxemburgischen Grafen Heinrich zum römisch-deutschen König 1308 begann der Aufstieg des Hauses Luxemburg, das anderthalb Jahrhunderte Mitteleuropa prägen sollte. Nach dem frühen Tod Heinrichs 1313 in Italien war dieser Erfolg der Familie nicht abzusehen, zumal es Heinrich zwar gelungen war in Rom zum Kaiser erhoben zu werden und seinen Sohn Johann als König von Böhmen zu positionieren, aber erst sein Enkel Karl 1346 wieder als König an die Spitze des "Heiligen römischen Reichs" gelangte. In diesem halben Jahrhundert beschäftigten sich zahlreiche Geschichtsschreiber, Dichter und Gelehrte mit Kaiser Heinrich und seinem Nachleben. Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Interessen berichten sie in ihren Werken vom Wirken des Kaisers, als Augenzeugen wie Peter von Butrino, mit zeitlichem Abstand und vor dem Hintergrund der Konflikte um Heinrichs Nachfolge wie Johann von Viktring oder Mathias von Neuenburg, aus bayerischer Perspektive wie die sogenannte „Baierische Fortsetzung“ der Sächsischen Weltchronik oder aus italienischer Sicht wie Albertino Mussato. Nicht nur in der Historiographie sondern auch in bildhafter Darstellung wurde Heinrich interpretiert, etwa mit seinem Grabmal in Pisa oder in der von seinem Bruder Balduin von Luxemburg in Auftrag gegebenen Bilderchronik „Kaiser Heinrichs Romfahrt“. Je nach Interessenlage der Teilnehmenden können in die Übung auch die neuzeitliche Rezeption des Kaisers oder weitere Quellengattungen einbezogen werden. In der Übung sollen die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Luxemburger Kaiser betrachtet, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und die Interessenlagen der Verfasser analysieren.
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