02-04-0330-ue Häresien im Mittelalter

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth

Veranstaltungsart: Übung

Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)

Anzeige im Stundenplan: 02-04-0330-ue

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Literatur:


  • Dieter Simon (Hg.), Religiöse Devianz. Untersuchungen zu sozialen, rechtlichen und theologischen Reaktionen auf religiöse Abweichung im westlichen und östlichen Mittelalter, Frankfurt am Main 1990;
  • Jörg Oberste, Ketzerei und Inquisition im Mittelalter, Darmstadt 22012; Matthias Pohlig/Sita Steckel (Hgg.), Über Religion entscheiden. Religiöse Optionen und Alternativen im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Christentum, Tübingen 2021.


 

Offizielle Kursbeschreibung:
›Häresien‹ sind ein großes Thema der mittelalterlichen Geschichte, und das auch keineswegs nur innerhalb des Christentums. Der zugrundeliegende griechische Begriff umschreibt eine gewählte Denkart, eine vorsätzliche Denkweise; erst das aus dem Lateinischen stammende Wort ›Sekte‹ gilt explizit der schulischen Ausformung, im Sinne von ›Lehre‹, ›Schule‹. Immerhin ist ein ›Häretiker‹ bereits in hellenistischer Zeit der Anhänger einer solchen Sondermeinung, und auch ein Mitglied der noch jungen Christengemeinde konnte anfänglich mit dieser Benennung belegt werden.

Die Christen setzten sich freilich alsbald selbst gegenüber anderen Gruppen ab, deren Mitglieder aus christlicher Sicht als Häretiker galten und mit denen der Umgang tunlichst zu vermeiden war. Der Wandel des Christentums zur spätantiken Staatsreligion des römischen Reiches und die Abhaltung erster orthodoxer Konzilien schärften die christliche Lehrautoriät, suchten aber auch alle Kräfte abzustoßen, die sich ihr nicht unterwerfen wollten. Dieser Prozess begünstigte das Entstehen vom Bild der Häretiker als irrgläubigen Sonderlingen; einige Kirchenväter dehnten diese Stigmatisierung auch auf antike Philosophen aus.

Wichtig ist der bewusst herausgestellte Gegensatz zur Kirche, der den Häresie-Begriff des Mittelalters und auch noch der frühen Neuzeit leitete. Häresien gab es viele, aber aus Sicht der Kirche war ihr gemeinsames Erkennungsmerkmal und damit auch der gemeinsame Grundzug ihrer Verworfenheit die Opposition gegen den kirchlichen Wahrheitsanspruch in Glauben, Lehre und Bildung.

Mit jenen oppositionellen Gruppen, ihrer Selbst- wie Fremdwahrnehmung und ihrer teils rätselhaften, teils auch sehr dramatischen Geschichte wollen wir uns anhand von Zeugnissen aus Orient und Okzident von der Spätantike bis ins Spätmittelalter näher befassen.

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Literatur
Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Mi, 26. Okt. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
2 Mi, 2. Nov. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
3 Mi, 9. Nov. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
4 Mi, 16. Nov. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
5 Mi, 23. Nov. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
6 Mi, 30. Nov. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
7 Mi, 7. Dez. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
8 Mi, 14. Dez. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
9 Mi, 21. Dez. 2022 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
10 Mi, 11. Jan. 2023 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
11 Mi, 18. Jan. 2023 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
12 Mi, 25. Jan. 2023 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
13 Mi, 1. Feb. 2023 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
14 Mi, 8. Feb. 2023 16:15 17:55 S313/112 Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth
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Apl. Prof. Dr. Volkhard Huth