Lehrende: M.Ed. Christian Uhde
Veranstaltungsart:
Proseminar
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan:
02-04-0211-ps
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
4
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Offizielle Kursbeschreibung:
Zu den nachahmungswürdigsten Historikern zählt ihn Dionysios von Halikarnassos, als typischen Historiker handelt ihn Aristoteles und mit dem Ehrentitel pater historiae – Vater der Geschichtsschreibung – schmeichelt ihm Cicero. Anderen wiederum gilt er als ein Barbarenfreund, als ein Gerüchtemacher, der sich auf das Lügen verstanden hätte. Gemeint ist Herodot aus dem karischen Halikarnassos an der Südwestküste Kleinasiens, der im letzten Drittel des 5. Jahrhunderts v. Chr. sein monumentales Geschichtswerk Historien veröffentlichte. In diesem möchte Herodot die Erinnerung an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Persern und Griechen bewahren, welche das 5. Jahrhundert tief erschütterten, und macht sich daran, die Ursachen dieses verheerenden Zusammenpralls zweier Mächte zu ergründen. Dafür erkundet er die bewohnte Welt, lernt fremde Länder und deren Bräuche kennen, verschafft sich durch die Befragung von Gewährsleuten einen Überblick über vergangenes Geschehen – und schreibt Geschichte.
Im Zentrum des Proseminars steht die gemeinsame Lektüre ausgewählter Passagen der herodoteischen Historien, die in der Forschung unter anderem mit dem Problem der historischen Methode Herodots, aber auch mit Fragen nach den Absichten des Autors und insbesondere nach der Faktizität seiner Darstellungen konfrontiert werden. Das Proseminar setzt sich zum Ziel, auf den Spuren antiker Geschichtsschreibung nicht nur den Chronisten der Perserkriege und seine historische Arbeitsweise, sondern auch das konfligierende Verhältnis zwischen den griechischen Poleis und den persischen Großkönigen kennenzulernen.
Begleitet wird das Proseminar von einem Tutorium, das propädeutisches Wissen vermittelt und in die grundlegenden Arbeitstechniken der Alten Geschichte einführt.
Einführende Literatur in das Studium der Alten Geschichte
– Gehrke, Hans-Joachim / Schneider, Helmuth (Hrsg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart/Weimar 2000.
– Leppin, Hartmut: Einführung in die Alte Geschichte, München 2005.
– Wagner-Hasel, Beate: Antike Welten, Frankfurt am Main / New York 2017.
– Wirbelauer, Eckard (Hrsg.): Oldenbourg Geschichte-Lehrbuch: Antike, München (3. Aufl.) 2010.
Grundlegende Literatur zur antiken Geschichtsschreibung und zu Herodot
– Bichler, Reinhold/ Rollinger, Robert: Herodot, Hildesheim/Zürich/New York (4. Aufl.) 2014.
– Günther, Linda-Marie: Herodot, Tübingen 2012.
– Meister, Klaus: Die griechische Geschichtsschreibung. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus, Stuttgart/Berlin/Köln 1990.
– Meister, Klaus: Studien zur griechischen Geschichtsschreibung. Von der Klassik bis zur Spätantike, Stuttgart 2020.
– Will, Wolfgang: Herodot und Thukydides. Die Geburt der Geschichte, München 2015.
Grundlegende Literatur zu den Perserkriegen
– Cawkwell, George: The Greek Wars. The Failure of Persia, New York 2005.
– Fischer, Josef: Die Perserkriege, Darmstadt 2013.
– Holland, Tom: Persian Fire, London 2005.
– Schulz, Raimund: Die Perserkriege, Berlin/Boston 2017.
– Will, Wolfgang: Die Perserkriege, München (2. Aufl.) 2019.
Quellenausgabe
– Herodot: Historien. Zwei Bände (Bd. 1: Bücher I-V, Bd. 2: Bücher VI-IX). Griechisch-deutsch, hrsg. v. Josef Feix, Düsseldorf (7. Aufl.) 2006.
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