Lehrende: Dr. phil. Stephan Franko Ebert
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: FB02 / Geschichte (Institut)
Anzeige im Stundenplan: 02-04-0311-ps
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 4
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 24
Offizielle Kursbeschreibung: Die Umwälzungen während der Spätantike veränderten die urbanen Strukturen auf den Gebieten des Weströmischen Reiches tiefgreifend. Die Einwohnerzahl sank. Die ländliche Lebensform im grundherrschaftlichen Gefüge dominierte. Bischofssitze und herrschaftliche Pfalzen waren jedoch Siedlungszentren, an denen sich Kaufleute und Handwerker niederließen und an denen Gelehrte wirkten. Hier wurden neue Impulse für das urbane Leben des Mittelalters geschaffen. Im Verlauf des Hochmittelalters kam es durch Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft, dem Fokus auf Getreideanbau und der sogenannten mittelalterlichen „Warmzeit“ mit längeren Vegetationsphasen zu einem Bevölkerungsanstieg. Die Einwohnerzahl in Städten stieg, vor allem aber wurden nun zahlreiche neue Städte gegründet wie auch Darmstadt (11. Jh.). Am Ende des Mittelalters lebten etwa 15–20 % der Bevölkerung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands in Städten. Die urbane Lebensweise blieb also etwas Besonderes. Auch rechtlich wurde zwischen Stadt- und Landbewohnern unterschieden. Aufgrund der historischen Entwicklung wird der Fokus des Proseminars auf dem Spätmittelalter (ca. 1250–1500) liegen. Es wird besonders der deutschsprachige Raum betrachtet. Im Zentrum stehen vor allem die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. So gilt bspw. Oberdeutschland im Buchdruck als eine Region mit besonderer Innovationskraft. Im Rahmen des Proseminars werden die wichtigsten Grundlagen der mittelalterlichen Geschichte erarbeitet. Studierende erhalten sowohl Einblicke in die Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik als auch in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Voraussetzung zum erfolgreichen Scheinerwerb ist die Bereitschaft, sich auf eine fremde Epoche objektiv und vorurteilsfrei einzulassen, und wissenschaftliche Texte in der Tiefe durchdringen zu wollen. Voraussetzung für die Quellenlektüre ist darüber hinaus die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der frühneuhochdeutschen Sprache. Lateinkenntnisse sind von Vorteil. Weitere Bedingungen zum Scheinerwerb werden zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Es wird dringend empfohlen, zuvor das Proseminar in Neuerer Geschichte erfolgreich abgeschlossen zu haben! Der Besuch des begleitenden Tutoriums zur Geschichte des Mittelalters ist obligatorisch. Die Moodle-Arbeitsplattform wird zu Beginn der Vorlesungszeit eingerichtet. Zentrale Quellen und Literatur (Auswahl)
Online-Angebote: moodle
